Germania meldet Insolvenz an
Seit 30 Jahren am Markt
Die Fluggesellschaft Germania hat in der Nacht zu Dienstag Insolvenz angemeldet. Mit sofortiger Wirkung stellt die Airline ihren Flugbetrieb ein. Betroffen sind insbesondere die Flughäfen in Erfurt-Weimar und Rostock-Laage, dort war Germania einer der größten Operator. In ihrer mehr als 30-jährigen Geschichte beförderte die Airline mehr als vier Millionen Passagiere pro Jahr zu mehr als 60 Zielen innerhalb Europas, nach Nordafrika sowie in den Nahen und Mittleren Osten.
Fluggastrechte bei Insolvenz
Passagiere, die ihren Germania-Flug im Rahmen einer Pauschalreise gebucht haben, können sich direkt an ihren Reiseveranstalter wenden, um eine Ersatzbeförderung zu erhalten. Wer sein Flugticket direkt bei Germania gekauft hat, hat leider keinen Anspruch auf eine Ersatzbeförderung. Passagiere müssen jetzt auf eigene Kosten einen neuen Flug buchen und später versuchen, die Kosten für die Ersatzbeförderung beim Insolvenzverwalter geltend zu. Lufthansa, Swiss und Austrian Airlines sowie Condor wollen betroffenen Passagieren helfen und günstige Ticketkontingente zur Verfügung stellen.
Entschädigungsanspruch nutzlos
Auch mit einer Entschädigung nach der EU-Verordnung sieht es schlecht aus: Alle Forderungen gegen Germania müssen im Insolvenzverfahren zu einer Insolvenztabelle angemeldet werden. Dazu gehören auch die Entschädigungsansprüche von Fluggästen. Vorrang haben immer Forderungen vom Finanzamt oder Löhne, Entschädigungsansprüche von Passagieren haben einen relativ niedrigen Rang. Wirtschaftlich gesehen ist ein Entschädigungsanspruch im Falle einer Insolvenz also nutzlos.