Coronavirus: Maßnahmen der Fluggesellschaften

Die Ausbreitung des Coronavirus‘ und die damit verbundenen Reiseeinschränkungen stellen viele Fluggesellschaften vor eine große Herausforderung. Um die Krise zu überstehen, streichen viele Airlines ihr Flugangebot zusammen und bauen Kapazitäten ab. In unserer Übersicht fassen wir den Status der einzelnen Fluggesellschaften zusammen.
Geparkte Flugzeuge am Flughafen bei Dämmerung

Zuletzt aktualisiert am 20.03.2020

Air France

Die nationale französische Fluggesellschaft streicht bis zu 90 Prozent ihrer Langstreckenflüge und 95 Prozent ihrer Kurz- und Mittelstrecken-Verbindungen. Air France ist zudem gezwungen, ihre gesamte A380-Flotte bis zum 21. März am Boden zu lassen.

British Airways

Die British Airways-Mutter IAG kürzt ihr Angebot in den nächsten Monaten deutlich: Für die Monate April und Mai wird das Angebot im Vergleich zum Vorjahr um mindestens 75 Prozent reduziert. Betroffen davon sind zahlreiche Flüge aller Airlines der Gruppe: British Airways, Iberia, Aer Lingus, Vueling und Level.

Condor

Aufgrund des Einreiseverbots für deutsche Staatsbürger streicht die Airline Flüge in die USA, Dominikanische Republik, Türkei und Marokko. Condor hilft zudem bei der Koordination von Sonderflügen nach Deutschland: Als Teil der Initiative Luftbrücke des Auswärtigen Amtes bringt der Ferienflieger in den nächsten Tagen mehr als 50.000 Urlauber nach Hause.

Delta und weitere US-Airlines

Die amerikanische Airline Delta kürzt ihr Angebot um rund 70 Prozent und hat über 600 Maschinen weniger im Einsatz. Auch andere US-Airlines streichen zahlreiche Flüge: United reduziert ihre internationalen Verbindungen um 85 Prozent, Flüge nach Kanada werden um 42 Prozent gekürzt. JetBlue fährt das Angebot im April und Mai um 40 Prozent herunter, Allegiant Travel rechnet mit einer Kürzung von aktuell 15 auf bald 35 Prozent.

Emirates

Den größten A380-Betreiber Emirates trifft die Coronavirus-Pandemie ebenfalls hart: Sinkende Buchungszahlen und weltweite Einreiseverbote sorgen dafür, dass die Riesenjets kaum noch mit Passagieren gefüllt sind. Die Airline plant daher, einen Großteil ihrer 115 A380-Maschinen am Boden zu lassen. 20 Flugzeuge hat Emirates bereits geparkt, weitere Stilllegungen werden vorbereitet.

Eurowings

Die deutsche Billigairline hat ihr Programm deutlich zusammengestrichen und fliegt nur rund die Hälfte aller Plan-Verbindungen. Allerdings ist Eurowings an der Rückholaktion der Bundesregierung beteiligt, die deutsche Urlauber mit zusätzlichen Flügen nach Hause holen soll. Seit Anfang dieser Woche bietet die Tochtergesellschaft der Lufthansa insbesondere Sonderflüge von den Balearen und den Kanaren nach Deutschland an. Laut Eurowings werden Passagiere, die nach Deutschland zurückkehren wollen, gebeten, sich an die Deutsche Botschaft oder ein Konsulat an ihrem Aufenthaltsort zu wenden.

Lufthansa

Die Lufthansa und ihre Töchter-Airlines fliegen aktuell nur etwa fünf Prozent ihres Angebots. Ab dem 23. März fliegt die Airline nur noch sieben Langstreckenziele von Frankfurt aus an – Bangkok, Chicago, Johannesburg, Montreal, New York, São Paulo und Tokio. Dreimal pro Woche starten Fernflüge mit der Tochter Swiss ab Zürich. In München hebt der Ableger Cityline zu Kurzstreckenflügen ab, um Deutsche aus dem Ausland zurückzuholen. Etwa 700 von 763 Flugzeugen des Konzerns bleiben zurzeit am Boden.

Ryanair

Bis auf wenige Verbindungen streicht Ryanair ab dem 24. März alle Flüge. Nur noch wenige Maschinen der Flotte halten Verbindungen zwischen Irland und Großbritannien aufrecht. Die Airline deutete an, sich möglicherweise auch an einer Rückholaktion von EU-Bürgern zu beteiligen.

Swiss

Ab dem 23. März arbeitet die Schweizer Fluggesellschaft mit einem deutlich gekürzten Flugplan: Nur eine Langstrecken- und fünf Kurzstreckenmaschinen sind unterwegs, ab Zürich werden lediglich Amsterdam, Berlin, Brüssel, Dublin, Hamburg, London-Heathrow, Lissabon, Stockholm sowie Newark Liberty International/New York angeflogen. Wegen der Einreisebeschränkungen können mit dem Langstreckenflug nach New York nur Amerikaner in die USA oder Schweizer aus den USA zurück nach Hause fliegen.

Quantas

Die nationale Fluggesellschaft Australiens und ihre Billigtochter Jetstar haben zwischen Ende März und mindestens Mai keine internationalen Verbindungen im Plan. 60 Prozent aller Inlandsflüge werden gestrichen und rund 150 Maschinen geparkt. Zudem will die Airline acht ihrer zwölf A380-Flugzeuge bis Mitte September grounden.

Weitere Airlines

Aufgrund der Ausbreitung des Coronavirus‘ ist die niederländische Fluggesellschaft KLM gezwungen, ihre gesamte Boeing 747-Flotte bis zum 21. März am Boden zu lassen. Bei der portugiesischen Fluggesellschaft TAP steht die komplette Flotte still, lediglich elf Langstreckenflüge nach Nord- und Südamerika und 20 Flüge pro Woche nach Europa bleiben im Plan. Turkish Airlines streicht bis zum 17. April alle Flüge von und nach Frankreich, Spanien, Norwegen, Dänemark, Belgien, Schweden, Niederlande und Österreich.

Erfahren Sie hier, welche Rechte bei Flugausfällen Passagiere aktuell haben. Für weitere Informationen lesen Sie unsere FAQs zum Thema Corona.

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