Serie: Berufe am Airport – vom Bird Controller bis zum Ramp Agent
Menschliche Vogelscheuchen für die Flugsicherheit
Vögel und Flugzeuge teilen sich den Luftraum. Daher kommt es häufiger zu so genannten Vogelschlägen, dem Aufeinandertreffen von Tier und Maschine. Aus diesem Grund beschäftigen alle internationalen Verkehrsflughäfen in Deutschland einen Bird Controller – ein ganz besonderer Job am Flughafen. Er ist verantwortlich für die biologische Flugsicherheit am Airport, indem er Vögel von Flugzeugen fernhält. Gefährlich sind vor allem die größeren Tiere wie Gänse und Enten. Bei diesem etwas anderen Naturjob geht es vor allem um Prävention. Das Flughafengelände wird dabei so unattraktiv wie möglich für Vögel gestaltet und jegliche Nahrungsquellen werden verbannt. Zu den Nebentätigkeiten des Bird Controllers gehört das Erfassen von Vogelarten sowie Mitsprache bei der Pflege und Gestaltung des Geländes. Eine offizielle Berufsausbildung zum Bird Controller gibt es nicht, allerdings ist ein Jagdschein Voraussetzung.
Organisationstalente in neongelben Westen
Kontrollieren, koordinieren, beobachten – die Funktionen eines Ramp Agents sind vielfältig. Seine Hauptaufgabe ist die Überwachung der Flugzeugabfertigung. Er bildet die Schnittstelle zwischen den Besatzungsmitgliedern des Flugzeugs und den Vorfeldmitarbeitern. Zur Sicherung aller geplanten Betriebsabläufe legt der Ramp Agent täglich mehrere Kilometer zu Fuß zurück – Ausdauer ist also eine wichtige Voraussetzung für diesen Job. Der Ramp Agent ist neben dem Be- und Entladen von Fracht und Gepäck sowie der Versorgung mit Lebensmitteln und weiteren Gütern, auch für die Reinigung und das Betanken des Flugzeugs zuständig. Zudem kommuniziert er Änderungen im Ablaufplan an das Cockpit und überwacht das Boarding der Passagiere. Langeweile ist bei diesem Flughafen-Beruf also ausgeschlossen, denn jede Flugvorbereitung ist anders. Belastbarkeit, Kommunikationsstärke und eine ausgeprägte Teamfähigkeit zeichnen den Ramp Agent aus – nur so können auftretende Probleme schnell gelöst und der Flug zügig abgewickelt werden. Allerdings ist die Tätigkeit kein geschützter Beruf. Quereinsteiger können mit einem innerbetrieblichen Aufbaulehrgang ausgebildet werden.
Seelsorger mit Rat und Tat
Fernab vom Rollfeld gibt es weitere Flughafen-Berufe, mit denen man vielleicht nicht direkt auf Anhieb rechnet. Denn auch am Flughafen gibt es Pfarrer oder Pastoren, die Mitarbeitern und Reisenden in unterschiedlichsten Situationen beistehen. Als Flughafen-Seelsorger stehen sie in Notfällen auch Angehörigen bei Flugzeugunglücken zur Seite. Zu den weiteren Tätigkeiten gehört die Flüchtlingsseelsorge und die Begleitung in der Abschiebebeobachtung, wo sie Trost und Orientierung geben.