Der Mythos Boarden

Zunächst sollten die Passagiere mit Fensterplatz der unebenen Reihen das Flugzeug besteigen. Anschließend die Passagiere, die einen Sitzplatz am Fenster in den ebenen Reihen haben. Dann die Fluggäste, die einen Platz in der Mitte haben und abschließend die Passagiere mit einem Gangplatz. Dieses System verhindert, dass sich die Passagiere im Weg stehen und erlaubt eine zügige Verstauung des Gepäcks in den Fächern.

In der Theorie klingt dieses System wunderbar, doch in der Praxis sieht die Realität anders aus:
1. Passagiere die zusammen fliegen, sitzen normalerweise nebeneinander. Nach Dr. Steffens sollten Passagiere demnach separat einsteigen. Bei Familien mit Kindern scheint dies unmöglich.
2. Bei Beginn der Boardingprozedur müssen alle Passagiere anwesend sein. Dies ist nur sehr selten der Fall.
3. Passagiere die sitzen, dürfen dann nicht nochmal aufstehen, um etwa an persönliche Gegenstände aus Ihrem Handgepäck zu gelangen.

Bei den meisten Fluggesellschaften steigen die Passagiere von hinten nach vorne ein. Diese Methode ist die Effektivste. Dennoch herrscht regelmäßig Chaos. Ob zu großes Handgepäck nicht verstaut werden kann, Fluggäste sich nicht an die Durchsagen halten oder der Gangplatz bereits besetzt, der Fensterplatz aber noch frei ist. Beim Boarden geht es meistens drunter und drüber. Aber so lernt man sich wenigstens kennen und bei einem Langstreckenflug kann ein netter Sitznachbar eine große Freude sein.

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