Flughafen Verspätung

Fitter fliegen: Tipps gegen Flug-Krankheiten – Teil 2

Ins Flugzeug steigen und abheben – eine tolle Sache. Nur leider sieht unser Körper das manchmal etwas
anders. Schließlich bewegen wir uns durch Höhen, in denen Menschen eigentlich nicht überleben können.
Dass das im Flugzeug trotzdem klappt, verdanken wir einigen technischen Tricks. Und genau die sorgen
manchmal für Gesundheitsprobleme beim Fliegen. Zum Glück können Sie etwas dagegen tun.

Flug-krankheiten 2

Geschwollene Füße

Wer es sich im Flieger bequem machen will und die Schuhe auszieht, erlebt manchmal eine böse Überraschung. Nach der Landung spannen die Schuhe plötzlich oder passen überhaupt nicht mehr.

Woher kommt das?

Fliegt man vier Stunden oder länger und sitzt dabei mit angewinkelten Beinen, kann sich Blut und Lymphflüssigkeit stauen. Beides folgt der Schwerkraft, sammelt sich also hauptsächlich in den Füßen bis hinauf zu den Knöcheln. Bei gesunden Menschen ist die Schwellung meist gering und klingt schnell wieder ab. Wer dagegen schon eine bekannte Venenschwäche hat oder von solchen Fällen in der Familie weiß, sollte sich dringend vor dem Flug ärztlich beraten lassen (siehe nächster Abschnitt zur Thrombose).

Wie beugen Sie geschwollenen Füßen vor?

Am besten gehen Sie immer mal wieder im Gang auf und ab. Geht das nicht, wippen Sie regelmäßig mit den Füßen und spannen Sie die Wadenmuskeln an. Auch Kompressions-Strümpfe können helfen.

Thrombose

Das Risiko ist gering, aber es kommt vor: Fünf von 10.000 Passagieren auf Langstreckenflügen ziehen sich laut Gesundheitsportal Onmeda eine Thrombose zu. Das heißt, dass sich bei ihnen ein Blutgerinnsel bildet. Manchmal zeigen sich sofort Symptome, teils erst nach Tagen, Wochen oder sogar Jahren. Sollten Sie während oder nach einem Flug Schwellungen (vor allem an den Beinen), Rötungen und Schmerzen bemerken, sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen.

Wie entstehen Thrombosen?

Die meisten von uns sitzen im Flugzeug stundenlang mit angewinkelten Beinen und bewegen sich nicht. Das kann ab Flugzeiten von etwa vier Stunden für Probleme sorgen. Das Blut staut sich in den Beinvenen und es können sich Gerinnsel bilden. Sie können im schlimmsten Fall in die Lunge wandern und dort eine Embolie auslösen.

Was können Sie tun?

Halten Sie Ihr Blut im Fluss. Die Fluggesellschaft Emirates hat eine

Reihe hilfreicher Übungen zusammengestellt: Füße kreisen lassen, abwechselnd die Zehen und die Ferse in den Boden drücken, Gesäßbacken anspannen, Knie gegen einander pressen und den unteren Rücken in den Sitz drücken. Außerdem sollten Sie immer mal wieder im Gang auf und ab gehen. Von Aspirin raten Mediziner dagegen ab.

Strahlung

Es ist nicht erwiesen, dass Höhenstrahlung zu Krebs führt. Trotzdem wird die Belastung des Flugpersonals überwacht. Aber keine Sorge: Gelegenheitsflieger haben laut Bundesamt für Strahlenschutz nichts zu befürchten. Das gilt auch für Schwangere und kleine Kinder.

Woher kommt die Höhenstrahlung?

Wir merken es nicht, aber unsere Erde wird ständig aus dem Weltall beschossen – von atomaren Teilchen, die zum Beispiel von der Sonne stammen. Die Erdatmosphäre schützt uns vor dieser Strahlung. Je niedriger der Ort liegt, an dem wir uns befinden, desto besser ist der Schutz. Im Flugzeug ist die Belastung also größer, was vor allem Vielflieger und das Flugpersonal betrifft.

Was können Sie selbst tun?

Leider können Sie nur versuchen, weniger zu fliegen.

Schwaches Immunsystem

Trockene Luft, Klimaanlage, die Lüftung vom Sitznachbarn – und schon ist es passiert. Gerade auf Langstreckenflügen fangen sich viele Flugreisende eine Erkältung ein.

Warum ist das so?

Hier kommt einiges zusammen: Durch die trockene Luft können unsere Schleimhäute Keime schlechter abwehren. Dazu ist die Temperatur in der Kabine manchmal sehr kühl. Für den Körper ist es dann anstrengend, seine Normaltemperatur zu halten. Kommt noch Müdigkeit hinzu, schüttet der Körper vermehrt Stresshormone aus – und die beeinträchtigen das Immunsystem. Dass die Klimaanlage in Flugzeugen eine Keimschleuder sei, ist übrigens ein Gerücht. Die Luft wird 20 bis 30 Mal pro Stunde komplett ausgetauscht. Das Infektionsrisiko ist deshalb im Normalfall nicht höher als in einem Büro, stellte die Weltgesundheitsorganisation fest.

Was können Sie tun?

Dicke Socken und ein breiter Schal zum Umlegen schützen vor Zugluft. Das Gebläse über dem Sitz können Sie ausstellen, das vom Nachbarn lässt sich so drehen, dass es nur auf ihn einwirkt. Regelmäßiges Händewaschen hilft gegen die Keime auf den Oberflächen. Seit Corona haben wir darin ja Routine.

Jetlag

Wer schon mal Langstrecke geflogen ist, kennt das Phänomen: Man kommt zerschlagen am Urlaubsort an und findet tagelang nicht zurück in seinen Rhythmus.

Woran liegt’s?

Beim Fliegen wechseln wir schnell von einer Zeitzone in die andere. Je größer der Zeitunterschied, desto stärker verschiebt sich unser Schlaf-Wach-Rhythmus. Denn der Körper bleibt erst einmal auf Heimatzeit und ist im Urlaubsort zu völlig unpassenden Zeiten munter oder müde. Flüge in Richtung Westen, also zum Beispiel in die USA, vertragen wir übrigens meist besser. Warum? Weil der Tag länger wird und der Körper damit besser zurechtkommt. Fliegen wir dagegen nach Osten, also zum Beispiel nach China, wird der Tag kürzer und damit scheint der Körper mehr zu kämpfen zu haben.

Wie können Sie Abhilfe schaffen?

Die Lufthansa gibt sehr ausführliche Tipps für alle Flugrichtungen. Die wichtigsten: Schon im Flugzeug die Uhr auf die Zeit im Zielland umstellen. Einmal angekommen, den Tagesrhythmus vor Ort annehmen. Die ersten beiden Tage möglichst schonen und für ausreichend Schlaf sorgen. Verbringen Sie so viel Zeit wie möglich draußen: Tageslicht erleichtert dem Körper die Umstellung. Und verzichten Sie lieber auf Schlaf- oder Melatoninpillen.

Wir wünschen Ihnen einen angenehmen Flug. Kommen Sie gesund an. Und wenn nicht alles nach Flugplan verläuft? Wenn Ihr Flieger verspätet ist oder sogar gar nicht startet? Dann sollten Sie unbedingt Ihre Fluggastrechte geltend machen und gegebenenfalls eine Entschädigung fordern. Wir unterstützen Sie gerne dabei.

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