Flughafen Verspätung

10 Tipps für das Fliegen mit Kindern

„Mama, wie lange noch?“ Der Klassiker unter den Kinderfragen beim Verreisen kommt ganz sicher – meist früher als sich Eltern wünschen. Und im Flugzeug sorgt der Verdruss bei den Kleinen für zusätzlichen Stress. Schließlich kommen auch alle Umsitzenden in den Genuss. Was also tun? Hier unsere praxiserprobten Tipps und Hacks.

Tipp Nummer Eins:

Ruhe bewahren. Ja, das ist leichter gesagt, als getan – aber zugleich auch der wichtigste Ratschlag überhaupt. Kinder spüren die Stimmung der Erwachsenen und übernehmen sie. Sind Sie also nervös und gestresst, wird ihr Nachwuchs es auch sein. Zum Glück können Sie die Anspannung am Reisetag so gering wie möglich halten: mit einer guten Vorbereitung. Los geht’s.

2. Was kann ich schon Wochen vor dem Flug regeln?

Vereinbaren Sie rechtzeitig einen Termin beim Kinderarzt. Bevor sie fliegen, sollten die Kleinen gründlich durchgecheckt werden. Je nach Reiseziel kann auch eine Schutzimpfung empfehlenswert sein. Sprechen Sie das mit dem Arzt durch.

Bei Reisen ins Ausland brauchen auch Kinder einen Ausweis. Unter zwölf Jahren reicht ein Kinderausweis, für den Sie ein biometrisches Passbild benötigen. Ab zwölf Jahren braucht jedes Kind einen Personalausweis oder Reisepass – je nach Reiseziel. ACHTUNG: Einige Länder wie die USA verlangen für Kinder unter zwölf Jahren ein Visum, da der Kinderausweis keinen Chip enthält. Erkundigen Sie sich rechtzeitig, ob das auch bei Ihrem Reiseziel der Fall ist.

3. Was sollte ich beim Buchen beachten?

Am angenehmsten sind Direktflüge: Sie sind kürzer und es gibt keinen Umsteigestress. Achten Sie außerdem darauf, dass der Flug möglichst zum Tagesrhythmus Ihres Kindes passt. Geht der Flug zum Beispiel um sechs Uhr morgens, müssen Sie Ihr Kind schon mitten in der Nacht wecken. Keine gute Ausgangslage. Das Gleiche gilt für späte Rückflüge in den Abendstunden, wenn Ihr Kind eigentlich schon schlafen würde.

Buchen Sie möglichst auch einen Sitzplatz für Ihr Kind. Zwar dürfen Kleinkinder auf dem Schoß der Eltern mitfliegen, das ist allerdings weder sicher noch angenehm. Hat ihr Kind einen eigenen Platz, können Sie es hierauf in seinem Autokindersitz befestigen. Vorausgesetzt: Er ist für Flugzeuge zugelassen (TÜV-Siegel „For use in aircraft“). ACHTUNG: Fragen Sie vorher unbedingt bei der Airline nach, ob die Kindersitze zulässt. Falls ja, nehmen Sie zum Abflug alle Dokumente zum Kindersitz mit – das können auch Ausdrucke von der Webseite sein. Warum? Weil die meisten Fluglinien Ihren Kindersitz beim Check-in noch einmal kontrollieren und zulassen möchten.

4. Wo sitze ich im Flugzeug gut mit Kindern?

Können Sie beim Buchen schon Ihre Sitzplätze aussuchen? Machen Sie davon Gebrauch, auch wenn es vielleicht zusätzliche Kosten bedeutet. Reservieren Sie unbedingt einen Fensterplatz. So ist das Kind während des Fluges wenigstens zeitweise mit der Aussicht beschäftigt, kann nicht unbemerkt zu einer Entdeckungstour durch die Maschine aufbrechen und muss nicht geweckt werden, falls jemand zur Toilette will.

Gibt es eine Eltern-Kind-Reihe? Prima! Sichern Sie sich diese Plätze, denn hier haben Sie etwas mehr Bewegungsfreiheit (und die Kleinen treten nicht ungewollt gegen die vorderen Sitze). Ansonsten sind auch die letzten Reihen empfehlenswert. Hier können Sie sich schnell mal Wasser oder Snacks für Ihr Kind besorgen und die WCs sind in unmittelbarer Nähe (wenn es mal schnell gehen muss).

5. Wie läuft es mit dem Gepäck?

Kinder unter zwölf Jahren können genauso viel Gepäck mitnehmen wie Erwachsene – vorausgesetzt: Sie haben ein eigenes Ticket. Für Kinder unter zwei Jahren hat jede Fluggesellschaft eigene Regeln. Erkundigen Sie sich rechtzeitig. Bei vielen Airlines können Sie außerdem Zusatzgepäck mitnehmen, etwa ein Reisebett, den Kinderwagen oder Autositz.

Empfehlenswert ist es auch, den Buggy mitzunehmen: entweder für das müde Kind oder um Taschen auf dem Flughafen nicht schleppen zu müssen. Bei vielen Fluglinien kann der Buggy nämlich bis zum Gate mit, bei einigen darf er sogar als Handgepäck mit in die Kabine. ACHTUNG: Auch hier am besten vorab nachfragen. Einige Airlines befördern den Buggy nur als Gepäck.

Und noch ein ganz wichtiger Tipp: Nehmen Sie nicht zu viel mit. Vieles von dem, was unbedingt nötig erscheint, lässt sich nämlich durchaus am Ferienort kaufen – manchmal sogar günstiger. Das kann man vorher online checken.

6. Was sollte ins Handgepäck?

Am besten packen Sie eine Kinderbordtasche. Darein sollte unbedingt: Essen, das Ihr Kind gerne mag, kleine Snacks wie Müsliriegel oder Apfelspalten für zwischendurch, etwas zu trinken sowie gegebenenfalls benötigte Medikamente. Für Babys empfiehlt sich ausreichend Babynahrung für die Reise mitzunehmen. Hier dürfen auch mehr als 100 ml ins Handgepäck und die Gläschen müssen auch nicht in einem 1-Liter-Plastikbeutel verpackt sein. Außerdem ist ein Babytragetuch ratsam, da der Körperkontakt die ganz Kleinen beruhigt. Ebenfalls nicht vergessen: Wechselkleidung, Windeln, Feuchttücher und Creme. Ganz wichtig ist auch Spielzeug, am besten mit Clips und Ketten wie beim Schnuller sichern. So kann nichts im Flugzeug verloren gehen.

ist früher als sich Eltern wünschen. Und im Flugzeug sorgt der Verdruss bei den Kleinen für zusätzlichen Stress. Schließlich kommen auch alle Umsitzenden in den Genuss. Was also tun? Hier unsere praxiserprobten Tipps und Hacks.

Das Kind schaut aus dem Fenster des Flugzeugs.

7. Wie reise ich am besten an?

Reisen Sie möglichst früh an. So haben Sie noch genügend Möglichkeit, die Kinder vor dem Flug auszupowern. Viele Eltern schwören auf die Anreise mit der Bahn, da die Kinder anders als im Auto nicht nur stillsitzen müssen, sondern sich auch durch den Gang bewegen können. Die meisten Flughäfen bieten auch Kinderspielecken oder sogar Spielplätze an: In Frankfurt gibt es ganze Themenwelten, in denen die Kinder das Meer entdecken, in Hubschrauber klettern oder Pirat spielen können.

8. Wann und wie checke ich am besten ein?

Bei vielen Fluglinien können Sie das Gepäck schon am Vorabend einchecken. Das sollten Sie nutzen, um den Reisetag selbst entspannter zu gestalten. Gibt es das nicht, unbedingt online einchecken, statt lange anzustehen. Bedenken Sie auch, dass Extragepäck wie Reisebett oder Kinderwagen manchmal an einem speziellen Schalter eingecheckt werden müssen. Klären Sie das vorher mit der Airline, um unnötigen Zeitdruck zu vermeiden.

9. Was empfiehlt sich beim Boarding?

Viele Fluggesellschaften bieten Familien ein sogenanntes Pre-Boarding an, das heißt, sie dürfen als erste das Flugzeug betreten und können in Ruhe ihr Gepäck verstauen und die Kinder Platz nehmen lassen. Viele Eltern finden das aber gar nicht erstrebenswert und boarden stattdessen als Letzte. Warum? Weil es durchaus 45 Minuten oder mehr dauern kann, bis alle Passagiere in der Maschine sind. Zeit, die Sie mit Kind zusätzlich überbrücken müssen, wenn sie als Erste eingestiegen sind.

Haben Sie viel Handgepäck? Dann kann ein Elternteil das Pre-Boarding nutzen und alles gut verstauen. Wer die Kinder hat, steigt als Letztes ein. Trennungsschmerz? Können Sie vermeiden, in dem Sie aus dem Boarding ein Spiel machen: „Mama versteckt sich schon mal im Flugzeug und wir suchen sie gleich.“

10. Wie wird unser Flug so angenehm wie möglich?

Kinder langweilen sich schnell, das wissen Sie natürlich. Ein Fensterplatz kann beim Starten und Landen sowie bei interessanten Landmarken wie den Alpen zeitweise für Ablenkung sorgen, aber spätestens, wenn nur noch Himmel zu sehen ist, verpufft der Reiz schnell. Ermahnungen? Machen wenig Sinn und vermiesen die Stimmung. Sorgen Sie stattdessen für altersgerechte Unterhaltung: Vorlese- und Malbücher für die Kleinen, Hörspiele oder Tabletspiele für die etwas größeren Kinder (Kopfhörer nicht vergessen!). ACHTUNG: Alles, was Krach macht oder batteriebetrieben ist und nicht ausgeschaltet werden kann, ist eine schlechte Idee. Für Ihre Nerven und die der Umsitzenden.

Apropos Umsitzende:

Stellen Sie sich vor Flugbeginn gerne bei den Menschen in Ihrer Nähe vor. Fragen Sie, ob es okay ist, wenn die Kinder sich eventuell mit ihnen unterhalten wollen. Bieten Sie eine Kleinigkeit wie ein Bonbon oder ähnliches als nette Geste an. So haben Sie Ihr Umfeld im Ernstfall eher auf Ihrer Seite. Und planen Sie etwas Bewegung ein. Wenn Sie außerhalb der Servicezeiten das Flugzeug erkunden, hat kaum eine Airline etwas dagegen.

Und bei Start und Landung? Helfen Schnuller oder bei größeren Kindern Bonbons oder Kaugummi beim Druckausgleich. Auch die sollten deshalb auf jeden Fall ins Handgepäck.

FAZIT:

Ein Flug mit Kindern sollte möglichst mit Vorlauf vorbereitet werden. Dann verläuft der Reisetag selbst entspannter und der Urlaub beginnt so wie er sollte – mit ganz viel (Vor-) Freude.

Flugverspätung oder Annullierung?

Wenn es beim Flug mit Kindern zu Problemen kommt – etwa weil der Flieger verspätet startet oder der Flug gar (kurzfristig) annulliert wurde, ist das doppelt ärgerlich. Nicht nur, weil Sie nicht wie geplant Ihre Reise starten konnten, sondern auch, weil die Situation die Nerven strapazieren kann. Die einige gute Nachricht: Sie haben unter Umständen Anspruch auf Entschädigung.

Wenn sie von einer Flugverspätung oder Annullierung betroffen sind, können Sie in unserem Kalkulator kostenlos checken, ob Ihnen tatsächlich eine Entschädigung zusteht.

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